Phantastischer Rundumblick hoch über Frankfurt

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Sonnenschein, 25 Grad und eine ideale Weitsicht nicht nur der Referenten, sondern auch vom Tower 185 aus, waren ideale Voraussetzungen für die Sommerveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft deutscher Immobilienjournalisten, des immpresseclub e. V., am 22. Mai 2014 im Maritim in Frankfurt. Schwerpunkt-Themen waren Perspektiven von Wohnimmobilien AG’s, Bildung sowie die Spezifika der Kundenbetreuung beziehungsweise Anlagestrategien von Multi Family Offices und Privatbanken.

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Die einleitenden Worte des Vorsitzenden des immpresseclub, Werner Rohmert, machten deutlich, dass sich die Branche in einem transformatorischen Umfeld befindet, das die Journalisten der Immobilien- und Kapitalanlageszene doppelt trifft. Die Immobilienwirtschaft befindet sich im Umbruch. Die Verlags- und Medienlandschaft gleichfalls.Der Großteil der Immobilienkapitalanlage orientiert sich immer mehr in Richtung semi- und professioneller Investoren wie Pensionskassen, Versicherungen, Stiftungen und Family Offices. Diese medial eher scheuen Investorengruppen, sorgen auch in der Medienlandschaft für Konsolidierung. Die institutionelle Konzentration trifft auch die früher eher mittelständische Gewerbeimmobilien-Szene. Sofern jedoch Schäuble mit seiner Idee, Werbung für Publikumskapitalanlagen nur noch in Fach- und spezifischen Wirtschaftsmedien zuzulassen, fortschreitet, könnte das für Entlastung sorgen.

Die Referenten der Tagung waren Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender Deutsche Annington Immobilien SE, Klaus Leuchtmann, Vorstandsvorsitzender EBZ Business School GmbH, Klaus Oberfuchshuber, Direktor Merck & Finck & Co. Privatbankiers und Reimund Schulz, Geschäftsführer Famos Immobilien GmbH.

Den Anfang bildete die Besichtigung des Tower 185 in unmittelbarer Nähe zum Maritim auf Einladung der Strabag und CA Immo, die das Objekt der- zeit im Portfolio halten. Der Tower, der übrigens nicht 185 Meter sondern 15 Meter höher ist, ist seit 2011 Teil der Skyline von Frankfurt und bildet zusammen mit dem Messeturm die äußere Spitze des Hochhausrahmenplans der Stadt. Hauptmieter ist PwC, die dort den gesamten Sockel sowie die oberen Stockwerke mieten. Vom Kellergeschoss mit Sprinkleranlage und Brandschutzsteuerung bis zur Dachterrasse konnten die Journalisten und Gäste einen Einblick in den Betrieb eines Hochhauses bekommen.

Vorstandsvorsitzender der Deutschen Annington, Rolf Buch, gab ein Plädoyer für die deutsche Wohnimmobilienaktie ab. Er bat um eine neue Sichtweise beim Blick auf deutsche Wohnimmobilien. Allerdings gab er zu, dass die Wohnungswirtschaft, wenn sie in der Telekommunikationsbranche wäre, wohl kaum Überlebenschancen hätte. Buch, der zuvor als Konzernvorstand mit über 60.000 weltweit tätigen Mitarbeitern Denken in Prozessen gewohnt war, richtet das Management der Deutschen Annington neu aus.

Reimund Schulz, GF der Famos Immobilien GmbH, ein Multi Family Office, das ursprünglich das Vermögen der Familie Otten verwaltete, investiert seit 1959 in Immobilien, deren übergeordnetes Ziel ist es, das Familienvermögen dauerhaft zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Der demografische Wandel lässt auch die Personalentwicklung in der Immobilienbranche nicht kalt. Viele Unternehmen werden sich mit Fachkräftemangel und zunehmender Professionalisierung beschäftigen. Vorsitzender der EBZ Stiftung, Klaus Leuchtmann, stellte dar, wie die Bochumer Hochschule auf diese Entwicklung reagiert.

Zum Abschluss berichtete Klaus Oberfuchshuber von der Privatbank Merck Finck über die Portfolioallokation der Kunden einer Privatbank.

Text: André Eberhard, Chefredakteur „Der Immobilienbrief“
Fotos: Re v. Schönfels de Belleroche

Kurzversion aus „Der Immobilienbrief Nr 322“